Leitzinssenkung mit Auswirkung auf Tagesgelder

Der Juli war noch nicht einmal eine Woche alt, doch schon jagte eine Schlagzeile aus der weiten Welt der Zinsen die nächste. Diesmal im Fokus: die Guthabenverzinsung für Tagesgeldkonten. Hatten allein in der ersten Woche des Monats mehrere Tagesgeldanbieter ihre Verzinsung deutlich gesenkt, entschied sich die Europäische Zentralbank (EZB) nur für eine weitere Absenkung der Leitzinsen. Die Folge: Weitere Banken könnten ihre Konditionen für Tagesgelder noch einmal korrigieren – nach unten, versteht sich.

Targobank und andere machen es vor

Schon zum Monatsbeginn hatte es die Targobank vorgemacht: Sie senkte die Zinsen von 1,3 Prozent auf ein Prozent jährlich. Neu- und Bestandskunden erhalten hier die gleichen Konditionen. Auch die Bank of Scotland – regelmäßiger Spitzenreiter im Ranking der Tagesgeldanbieter – hat ihre Zinsen in dieser Woche von 2,4 Prozent auf 2,25 Prozent reduziert und rutscht im Zinsvergleich nach hinten. Die DKB geht mit ihrem Cash-Konto noch weiter und bietet zum 15. Juli 2012 nur noch 1,55 Prozent jährlich statt 2,05 Prozent an. Experten der Branche vermuten, dass der Reigen der Zinssenkungen weitergehen wird, denn zum Wochenende ließ die Europäische Zentralbank verlauten, dass der Leitzins zukünftig auf 0,75 Prozent gesenkt wird – und damit die Grenze von einem Prozent unterschreitet, was in der Geschichte bisher noch nicht der Fall war.

Leitzinsänderung zieht Zinssenkungen nach sich

Tatsächlich steht zu befürchten, dass die erneute Senkung der Leitzinsen auch für Tagesgeldkonten negative Auswirkungen haben wird. Sie dürfte direkt zu einer weiteren Reduzierung der Guthabenverzinsung führen, denn ebenso wie der Leitzins die Kreditzinsen beeinflusst, bleiben auch die Erträge für Tagesgeldkonten nicht unberührt von derartigen Maßnahmen. Hatte ein Tagesgeldkonto bisher den großen Vorteil, sehr flexibel und kostengünstig zu sein und trotzdem eine annehmbar Verzinsung zu bieten, dürfte dieser Pluspunkt zukünftig der Vergangenheit angehören.

Was bleibt, ist der Zinsvergleich, bevor man sich für ein Tagesgeld entscheidet. Tagesgelder sind kurzfristig zu kündigen, ebenso kann das Geld innerhalb kürzester Zeit auf ein anderes Konto transferiert werden. Wer den Markt beobachtet, kann mit dem kurzfristigen Wechsel des Anbieters weiterhin Zinsgewinne erzielen, indem er sein Geld bei dem Anbieter mit den jeweils besten Zinsen anlegt.

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Veröffentlicht in Bank of Scotland, Ratgeber

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