Zinseszinseffekt

Wie entsteht ein Zinseszinseffekt?

Wenn die Zinserträge einer Geldanlage wieder angelegt werden, erhöht sich die ursprüngliche Anlagesumme. In der darauf folgenden Laufzeitperiode wird dann die höhere Anlagesumme verzinst. Je öfter dieser Prozess wiederholt wird, umso höher ist die am Laufzeitende erzielte Gesamtrendite. Fachlich wird die Wiederanlage der Zinserträge als Kapitalisierung bezeichnet. Werden also kapitalisierte Zinserträge mehrfach verzinst, entsteht der Zinsenzinseffekt.

Zinsenzinseffekt bei Sparbriefen, Tages- und Termingeldern

Werden die Zinsen bei einem Sparbrief mit einer Laufzeit von fünf Jahren jährlich gutgeschrieben, entsteht ein Zinsenzinseffekt, da sie kapitalisiert und so mitverzinst werden. Bei einem Nominalzins von 3% und Zinsgutschrift erst am Ende der Laufzeit ist die Rendite auch 3%, bei einer jährlichen Verzinsung ist die Rendite höher als 3%.

Beispiel: Bei einem Sparbrief für 10.000€ beträgt der Zinsertrag bei jährlich ausbezahlter Zinsgutschrift 1.500€ (5 x 300€), die einmal am Ende der Laufzeit gewährte Zinsgutschrift beträgt dagegen 1.592,74€. Die Differenz von 92,74€ stellt den besagten Zinseszinseffekt dar.

Am schnellsten wird ein Zinseszinseffekt bei den kurzfristigsten Geldanlagen (Tagesgeld, Festgeld, Termingeld) erzielt. Bei diesen Anlagen wird der höchste Zinsenzinseffekt erreicht, wenn die jeweilige Zinsgutschrift monatlich gewährt wird. Da bei einem Sparbuch die Zinsgutschrift immer jährlich erfolgt, hat es keinen Zinsenzinseffekt.

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