Leitzins

Der Leitzins ist der von einer Zentralbank festgelegte Zinssatz, zu dem die Geschäftsbanken von der Notenbank Zentralbankgeld erhalten.

Beispiele für Leitzinsen

Beispiele für Leitzinssätze sind die Federal Funds Rate der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, die von der Bank of England festgelegte Repo Rate und der von der Europäischen Zentralbank bestimmte Mindestsatz ihres Hauptrefinanzierungsinstrumentes. Nachdem in Deutschland bis in die 1980er Jahre der für das Wechselgeschäft wichtige Diskontsatz der Bundesbank als Leitzins dominierte, gewann spätestens unter der Ägide der EZB der Lombardsatz mit zunehmenden Gewicht der Offenmarktpolitik an Bedeutung.

Bedeutung des Leitzinses

Die Steuerung des Leitzinses ist ein entscheidender Baustein in der Geldmarktpolitik der Notenbanken. Die Bezeichnung als Leitzins resultiert daraus, dass diesen Zinssätzen eine besondere Bedeutung für den gesamten Geld- und Kapitalmarkt und die Liquiditätsversorgung der jeweiligen Währungszone zukommt. Insbesondere die Zinssätze für Tagesgeld lehnen sich eng an die Leitzinsen an. Unter Tagesgeld werden sowohl täglich verfügbare private Geldanlagen als auch täglich fällige Geldmarktkredite verstanden.

Auswirkungen einer Veränderung des Leitzinses

Eine Senkung der Leitzinsen führt tendenziell zu einem Anstieg der von Unternehmen und Staat vorgenommenen Investitionen, kann aber auch zu steigender Inflation führen. Werden die Leitzinsen erhöht, kommt es eher zu einer Ausweitung der Tagesgeld- und Spareinlagenvolumina. Allerdings wird die Investitions- und Spartätigkeit in der Realwirtschaft auch von verschiedenen anderen Faktoren beeinflusst.

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