Euribor

Definition, Bedeutung

Euribor („Euro Interbank Offered Rate“) ist der durchschnittliche Wert des Zinssatzes, zu dem ausgewählte Banken der Eurozone sich gegenseitig auf Euro lautende Kredite einräumen, und zwar für 15 verschiedene Laufzeiten (von einer, zwei und drei Wochen sowie von einem Monat bis zwölf Monate). Daher gibt es 15 Euribor-Werte, die für diese 15 Laufzeiten gelten. Der Euribor wird geschäftstäglich ermittelt und ist maßgeblicher Referenzzinssatz für alle variabel verzinsliche Zinsprodukte in Euro: Guthabenzinsen für Sparanlagen und Sollzinsen für Kredite.

Ermittlung

Den Euribor berechnet die weltweit größte Nachrichten-Agentur Reuters und veröffentlicht ihn (mit drei Nachkommastellen) um 11:00 Uhr Brüsseler Zeit. Als Basis verwendet sie die Angebotssätze (Offered-Rates) der als Panel-Banken bezeichneten europäischen Kreditinstitute (derzeit 43, darunter elf deutsche Banken), die sie bis 10:45 Uhr melden. Der Euribor gilt wiederum als Basiswert für die Zinsen, zu denen die Banken (mit entsprechenden Aufschlägen) Geld leihen und zugleich als Referenzzinssatz für Festgelder und Termingelder, die sie bieten.

Einführung

Ins Leben gerufen wurde der Euribor am 1. Januar 1999 im Zusammenhang mit der bevorstehenden Einführung des Euro als Gemeinschaftswährung. Dabei löste der Euribor den zuvor für Deutschland als Referenzzinssatz geltenden Zinssatz für Kredite und Sparprodukte ab – den Fibor („Frankfurt Interbank Offered Rate“).

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