Tagesgeldzins – Abwärtstrend setzt sich fort

Neben täglich neuen Nachrichten über sinkende Tagesgeldzinsen gab es in den letzten Tagen endlich mal wieder eine positive Nachricht im Netz. Danach soll einer unserer Anbieter, die AutoBank AG, zum 15.12.12 eine Zinserhöhung vorgenommen haben.

Doch sollte jetzt jemand eine sensationelle Meldung oder gar ein Indiz für das Ende der Talfahrt erwarten, müssen wir leider enttäuschen. Bei der Nachricht über die Zinserhöhung, die eine Rücknahme der zum 12.11.12 vorgenommenen Zinssenkung von 1,57 auf 1,37 Prozent bedeutet hätte, hat es sich offensichtlich um eine Fehlmeldung gehandelt. Nachdem die Website des Anbieters den angeblich verbesserten Zinssatz am Wochenende partout nicht ausweisen wollte, haben wir am frühen Montagmorgen die Hotline kontaktiert. Dort war die schon erwartete, enttäuschende Nachricht zu hören: Der Zinssatz liegt bis auf Weiteres bei unveränderten 1,37 Prozent. Alles anderer wäre einer kleinen Sensation gleichgekommen, denn die Meldungen über die Rücknahmen von Tagesgeldzinsen wollen kein Ende nehmen. Aktuell hat die netbank ihr Angebot um 0,25 Prozent zurückgenommen, und gleich zwei weitere Anbieter haben Zinsreduzierungen angekündigt. Im Detail:

Zinssenkung bei der netbank

Tagesgeld Zinssenkung bei der netbank
netbank – aktuell 0,75% Zinsen

Dass Tagesgeldanleger zusehends bescheidener werden müssen, hat uns schon zum 13.12.12 die netbank gezeigt, die ihre Tagesgeldofferte von 1,00 auf 0,75 Prozent zurückgenommen hat. Das war bisher der Zins, der Inhabern des netbank Girokontos für Sichtguthaben vergütet wurde, sofern sie das Girokonto als Gehaltskonto führen. Konsequenterweise hat die netbank auch den Zinssatz für Guthaben auf den kostenlosen Girokonten um 0,25 Prozentpunkte auf nur noch 0,50 Prozent zurückgenommen. Zur Ehrenrettung der netbank müssen wir – an dieser Stelle denkbar unpassend – sagen, dass die netbank tagesgleich auch ihren Ratenkredit deutlich verbilligt hat. Insgesamt passt also alles, nur die Anleger haben derzeit das Nachsehen.

Avisierte Zinssenkung bei der Bank of Scotland

Bank of Scotland senkt Tagesgeldzins
Bank of Scotland: bald 1,60% Zinsen

Das gilt auch für alle Verbraucher, die Tagesgeldkonten bei der Bank of Scotland unterhalten. Noch weist unser Tagesgeldkonto-Vergleich zwar den bekannten und vergleichsweise guten Zinssatz von 1,80 Prozent aus. Doch die Bank of Scotland war so anständig, ihre Kunden rechtzeitig über eine zum 19.12.12 anstehende Zinssenkung in Kenntnis zu setzen und auch auf ihrer Produktseite darauf hinzuweisen. Der dann gültige Zinssatz wird „vor dem Hintergrund der aktuellen Marktentwicklung“ nur noch bei 1,60 Prozent liegen. Das ist zwar nachvollziehbar, aber deshalb nicht weniger bedauerlich.

Eine kleine Änderung ist uns noch aufgefallen: Für Beträge von mehr als 500.000 Euro wird nicht mehr auf eine mögliche Rücküberweisung, sondern wieder auf die mögliche Vergabe eines abweichenden Zinssatzes hingewiesen. Doch in der Praxis dürfte die Höchstanlage bei der Bank of Scotland weder durch die eine noch die andere Formulierung bestimmt werden, sondern durch die Einlagensicherung. Die endet bei dem britischen Institut bei 250.000 Euro pro Person, garantiert durch den freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.

Avisierte Zinssenkung bei der Haspa DIREKT

Warum das Cashkonto der Haspa DIREKT nicht unter den bei uns erhältlichen Tagesgeldkonten zu finden ist, erklärt sich bei Betrachtung des Konditionsangebotes. Die derzeit noch gültigen Sätze von 0,85 Prozent für Beträge bis zu 50.000 Euro und 0,75 Prozent für Beträge über 50.000 bis 100.000 Euro werden zum 1.1.13 um jeweils 0,35 Prozentpunkte gesenkt. Das einzig Gute an dieser Meldung: Im Vergleich zu den dann bei der Haspa gültigen Sätzen von 0,50 Prozent (bis 50.000 Euro), 0,40 Prozent (über 50.000 bis 100.000 Euro) oder unveränderten 0,30 Prozent für Beträge über 100.000 Euro erscheinen auch die Offerte unserer schwächeren Anbieter in deutlich besserem Licht.

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