EONIA

Definition, Bedeutung

EONIA („European Overnight Index Average“) ist der tagesaktuelle umsatzgewichtete Mittelwert der Zinssätze, welche eine Gruppe ausgewählte große Kreditinstitute (als Panel-Banken bezeichnet) in der Eurozone „auf dem Interbankenmarkt für unbesicherte Übernacht-Geldausleihungen in Euro verlangen“. Ermittelt wird der EONIA geschäftstäglich von der Europäischen Zentralbank (EZB), durch die er auch offiziell publiziert wird. Somit ist der EONIA der maßgebliche Tagesgeldzinssatz für den Euro-Geldmarkt, welcher als Referenzzinssatz für die Tagesgeldzinssätze, die von den Banken angeboten werden, dient.

Ermittlung

Die EZB berechnet den EONIA auf der Basis der Umsatzdaten von repräsentativen europäischen Großbanken, die entweder ihren Hauptsitz oder Filialen auf dem Gebiet der Europäischen Währungsunion (EWU) haben. Geschäftstäglich – bis 18:30 Uhr Brüsseler Zeit – meldet jedes dieser Kreditinstitute der EZB folgende Umsatzdaten: das Gesamtvolumen des Geldes, welches es an anderen Kreditinstituten in Euro geliehen hat und zu welchem durchschnittlichen Zinssatz für den abgelaufenen Tag. Veröffentlicht wird der EONIA geschäftstäglich zwischen 18:45 Uhr und 19:00 Uhr.

Einführung

Ins Leben gerufen wurde der EONIA am 4. Januar 1999 wegen der Einführung des Euro als Gemeinschaftswährung. Als offizieller Referenzzinssatz wird er an der Wertpapierbörse unter der eigenen Wertpapierkennnummer WKN 965994 bzw. ISIN EU0009659945 geführt. Der EONIA ersetzte den deutschen FIBOR („Frankfurt Interbank Offered Rate”).

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