Welche Bedeutung sollten Zinstermine bei der Auswahl eines Tagesgeldkontos haben?

Bei der Wahl des individuell besten Tagesgeldkontos sind diverse Parameter zu beachten; die Frage, zu welchen Terminen die Zinsen gutgeschrieben werden, kann jedoch in Niedrigzinsphasen beruhigt vernachlässigt werden.

Grundsätzlich gilt, dass bei einem Anlageprodukt die effektiv zu erzielende Rendite größer wird, wenn die Zinsen nicht erst am Ende des Jahres, sondern unterjährig dem angelegten Guthaben zugeschlagen werden. Das ist leicht nachvollziehbar, denn jede unterjährige Zinsgutschrift führt dazu, dass sich auch die Zinsen verzinsen. In Zeiten nennenswerter Zinssätze kann die Entscheidung für oder gegen ein Produkt durchaus von der Möglichkeit zur Erzielung dieser Zinseszinsen abhängig gemacht werden. Doch in Niedrigzinsphasen darf dieses Produktmerkmal bei der Auswahl getrost vernachlässigt werden. Selbstverständlich können wir Aussage mit Beispielen unterlegen.

Die Auswirkungen unterschiedlicher Zinsgutschriftstermine

DAB bank Relax-Tagesgeld in unserer kurzen Vergleichsrechnung

Derzeit gibt es einige Anbieter, die für Tagesgelder einen Zinssatz von 1,50 % zahlen. Dazu gehören beispielsweise die RaboDirect mit monatlicher Zinsgutschrift, die DAB bank mit vierteljährlicher Zinsgutschrift (nur für Neukunden, garantiert für 6 Monate) und die ING-DiBa (nur für Neukunden, garantiert für 4 Monate). Für unsere Vergleichsrechnung haben wir die Befristung der Zinsgarantien außer Acht gelassen; es geht ausnahmsweise nur um die Auswirkungen der unterschiedlichen Zinsgutschriftstermine. Wir wollten sehen, wie hoch die Gesamtzinsen auf einen Anlagebetrag von anfangs 10.000 Euro nach einem Jahr sind.

Die Rechnung am Beispiel ING-DiBa Extra-Konto

Bei der ING-DiBa ist die Rechnung einfach; exakt 150 Euro stünden nach Ablauf eines Jahres zur Verfügung. Bei der DAB bank müsste es mehr sein, erfolgen doch dort die Zinsgutschriften zum Ende eines jeden Quartals. Doch wer diesem Institut allein wegen der Zinstermine den Vorzug vor der beliebtesten Bank Deutschlands gegeben haben sollt, wird enttäuscht sein: Seine Wahl hat den Zinsertrag um lediglich 0,85 Euro auf insgesamt 150,85 Euro gesteigert. Nun sollte ja angenommen werden können, dass sich der Mehrertrag bei monatlicher Zinsgutschrift noch einmal spürbar steigern lässt. Doch unser Rechner weist für eine Anlage bei der RaboDirect auch einen nur unwesentlich höheren Gesamtzinsertrag von 151,04 Euro aus. Die Beispiele machen deutlich: Dem Turnus der Zinsgutschriften muss bei der Produktauswahl keine entscheidende Rolle zukommen.

Andere wichtige Produktmerkmale

Deutlich wichtiger ist bei vergleichbaren Zinssätzen, allerdings erst bei Anlagen ab 100.000 Euro, die Einlagensicherheit, die bei ausländischen Anbietern oft in Höhe des vorgenannten Betrages begrenzt ist. Und natürlich sollten keinerlei verborgene Nebenkosten anfallen, was aber bei der überwiegenden Mehrheit aller Anbieter auch nicht der Fall ist. Wer nicht ständig nach einer neuen, attraktiven Tagesgeldanlage suchen möchte, sollte zudem einen Anbieter wählen, der konstant einen vergleichsweise guten Zinssatz zahlt.

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