EZB senkt den Leitzinssatz auf 0,50 %

Anleger werden in den nächsten Monaten tapfer sein müssen; am vergangenen Donnerstag hat der EZB-Rat beschlossen, den Leitzinssatz von zuletzt 0,75 % auf 0,50% zurückzunehmen. Die nächsten Meldungen über sinkende Zinsen auf Tagesgeldkonten sind damit vorprogrammiert.

Nun ist es ja nicht so, dass die Leitzinssenkung, die ausnahmsweise nicht in Brüssel, sondern auf einer Auswärtssitzung in Bratislava beschlossen worden ist, überraschend kam. In den letzten Wochen hatte es zahlreiche Hinweise gegeben. Der Hauptgrund für den jetzt beschlossenen Zinsschritt ist in der verstärkten Rezession in der Euro-Zone zu sehen. Noch im Februar war die EU-Kommission für das laufende Jahr von einem Minus von 0,3 % ausgegangen und hatte für 2014 ein Wachstum von 1,4 % vorhergesagt. Die neuesten Prognosen liegen bei einem Minus von 0,4 % für 2013, für das aber eine schrittweise Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte erforderlich sein wird. Mit anderen Worten: Momentan sehen die Zahlen noch schlechter aus. Für 2014 wurden die Erwartungen auf 1,20 % zurückgenommen. Und auch diese kleine Erholung braucht einen Anschub.

Die Folgen der Zinsentscheidung für Anleger

So hat die EZB für die Konjunktur und gegen die Sparer entschieden. Die Zinssenkung ist gleichzeitig eine Maßnahme gegen einen zu starken Euro, der die Exporte erschweren würde. Zusätzlich zur Zinssenkung wurde beschlossen, dass die Banken der Euro-Zone sich bei der EZB für ein weiteres Jahr unbegrenzt mit billigem Geld eindecken können. Maßnahmen dieser Art müssen sich auf Tagesgeldkonten und andere liquide Geldanlagen negativ auswirken. Doch es könnte noch schlimmer kommen: Die EZB hat nach Presseberichten weitere Zinssenkungen nicht ausgeschlossen. Auch wenn viele Institute der Leitzinssenkung schon vorgegriffen hatten: Es ist zu erwarten, dass der Zinsverfall sich weiter fortsetzen wird.

Garantiezinsen jetzt sichern

Das Jammern hilft nicht, für den Rest des Jahres werden wir uns wohl oder übel an die homöopathischen Anlagezinsen gewöhnen müssen. Ein wenig Trost können die ebenfalls sinkende Inflationsrate und die noch bestehenden Garantiezinsangebote diverser Institute geben. Wer klug ist, nutzt diese Angebote zur rechten Zeit; besser werden sie in den nächsten Monaten kaum werden.

Anzubieten hätten wir einen Garantiezinssatz von 1,60 % auf Tagesgeldkonten der VW Bank direct, fest für sechs Monate und begrenzt auf Anlagen bis zu 50.000 Euro. Mit 1,50 % etwas weniger, aber dafür für Beträge bis zu 250.000 Euro gibt es auf dem 1822direkt-Tagesgeldkonto, und zwar garantiert bis zum 1.10.13. Den gleichen Zinssatz für Beträge bis zu 100.000 Euro und fest für vier Monate zahlt die ING-DiBa auf dem Extra-Konto.

Bei der DAB bank werden ebenfalls 1,50 % für sechs Monate garantiert, jedoch nur bis zu 50.000 Euro. Die aktuell längste Zinssicherheit gewährt die Cortal Consors, die für Beträge bis zu 50.000 Euro für ganz zwölf Monate einen Zinssatz von 1,50 % fest zusagt. Alle Offerten gelten nur für Neukunden, wodurch für routinierte Tagesgeld-Hopper die Auswahl deutlich kleiner sein dürfte.

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Veröffentlicht in Ratgeber

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